Bei der Zugabe stimmt das Publikum mit ein

Gemeinschaftskonzert in der Leutkricher Festhalle ist ausverkauft

Beim Gemeinschaftskonzert vom Männerchor Alttann, der Musikkapelle Schloß Zeil und dem Slowenischen Chor aus Bistrica ob Solti ist die Festhalle Leutkirch am Samstagabend ausverkauft gewesen.

Rein und klar sangen die Chor-Männer und folgten konzentriert den ruhigen und präzisen Winken ihres Chorleiters Peter Schad in einem abwechslungsreichen Liederreigen. Dem Walzer „An der schönen blauen Donau“ mit geschickt platziertem Falsett der Tenöre folgte humorvoll der „Kleine Kaktus“, draußen auf’m Balkon…, „der fiel mir auf’s Gesicht, ob’s glauben oder nicht“. Versiert unterstützte Franz Ott die Darbietungen am Flügel, in „Butterfly“ mit japanischem Flair.

Sehnsucht und Liebeskummer

Die launigen Kommentare des Moderators Schorsch Deger sorgten für Heiterkeit, so auch in „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens. Sehnsucht und Liebeskummer bestimmten eindringlich Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“. Zu guter Letzt widmeten die Alttanner dem nachfolgenden Gastchor aus Slowenien ein Liebeslied aus deren Heimat.

Von Beginn an zogen die angereisten Gäste die Zuhörerschaft in ihren Bann. Es bezauberten die jungen Stimmen, die zum Teil kühnen Sätze der elf Nummern, der natürliche Charme ihrer Darbietung, die graziös-knappen Gesten ihrer Dirigentin Špela Drašler. Sie präsentierten Volkslieder aus Istrien, Ostslowenien und Kärnten, einen Evergreen, ein paar slowenische Popsongs sowie einige harmonisch anspruchsvolle Kunstlieder.

Sprachvirtuoses Scatten

Mal wurde pantomimisch Text illustriert, mal durch Flüstern, sprachvirtuoses Scatten oder dem genussvollen Auskosten von Dissonanzreibungen für Abwechslung gesorgt. Gerne hätte man zum Inhalt der Texte eine Übersetzungshilfe, vielleicht eine unterstützende Moderation erhalten.

Den dritten Teil des Abends bestritt die Musikkapelle Schloß Zeil. Ihr Dirigent Charly Diepolder ließ in einem „Ungarischen Tanz“ von Johannes Brahms die Bläser in sattem Sound schwelgen, im irischen Volkslied „Lord Tullamore“ ging es mal recht flott zu und in „Wo die Wolga fließt“ wurden Strudel und Untiefen mit allbekannten russischen Liedern umschifft.

Zügel straff in der Hand

Ihr Leiter hatte die Zügel straff in der Hand, so auch in der Polka „Augenblicke“. Beschlossen wurde der Abend von zwei eingängigen Zugaben, gemeinsam angestimmt von allen drei Ensembles und schließlich gekrönt von 500 Kehlen im Saale mit dem stimmungsvollen „Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss ist alle Wiederkehr“.